„Mit seinem markanten Gesichtszügen und der Schuluniform hätte er wie ein typischer amerikanischer Junge aussehen sollen, aber so war es nicht. Während der Verfolgungsjagd und in den Augenblicken danach, als er glaubte, wir würden um unser Leben kämpfen, hatte ich etwas Wildes unter der Oberfläche hervorblitzen sehen.“
Bianca ist
gerade an der Evernight Academy angenommen worden. Doch sie kann sich nichts
Schlimmeres vorstellen als in diese Elite-Schule zu gehen. Das sie dort zum
Außenseiter wird ist vorprogrammiert. Um ihren Eltern einen Deckzettel zu
verpassen und sie dazu zu bringen, sie wieder auf ihre alte Schule gehen zu
lassen, macht Bianca sich schon am ersten Tag aus dem Staub. Mitten in ihrer
Flucht begegnet sie Lucas, ebenfalls Schüler in der Evernight, der sie dazu
bringt umzukehren. Zumindest gibt es jetzt etwas Positives: Lucas. Doch ihr
Ausgewählter verbirgt ein Geheimnis, das nicht nur Bianca, sondern auch ihre
Eltern und die gesamte Schule in Gefahr bringt.
Der Anfang
war für mich schon einmal vielversprechend: der Schreibstil war okay, die
schüchterne Bianca mochte ich gleich und das Versprechen, das die Evernight ein
interessantes Geheimnis verbirgt, war auch verlockend.
Doch
plötzlich am Ende des 1/3 Stilbruch. Denn nicht nur Lucas hat ein Geheimnis,
sondern auch Bianca. Zwar hat mich selten ein Buch so überrascht, gleichzeitig
habe ich mich noch nie so veräppelt gefühlt. Von Anfang bis zum Ende wird die
Geschichte aus der Ich-Perspektive von Bianca erzählt. Bianca hat so
(eigentlich) keine Möglichkeit, Geheimnisse vor dem Leser zu haben. Denn der
Leser ist durch die Perspektive in ihren Kopf. Die einzige Möglichkeit für
einen Autoren das zu umgehen, ist meiner Meinung nach, immer wieder kleine
Andeutungen alá „Ich verbannt alle Gedanken daran“ bis hin zu „Was damals
passiert ist, darf sich nicht wiederholen“. Claudia Grey allerdings, hatte alle
Dinge die mit diesem Geheimnis zusammenhing (was einige sind) einfach unter den
Tisch fallen lassen. Es gab zwar ein paar wenige Kleinigkeiten, doch die waren
so wage, das man in diese wirklich viel hineininterpretieren konnte.
Danach
machte es mir nur halb so viel Spaß das Buch weiterzulesen. Das hatte aber auch
noch ein anderen Grund: der Klappentext.
„Als ich Lucas kennen lernte, war ich davon überzeugt, er sei der einzige normale Mensch in meiner Umgebung. Dabei hat er ein Geheimnis, das nicht nur alles auf den Kopf stellt, woran ich glaube – es könnte auch meiner Familie und allen, die ich kenne, den Tod bringen!“
Solche Klappentexte gibt´s heutzutage erst
einmal viel zu viel, klingen immer gleich und sind fast nichts aussagend.
Außerdem führt es den Leser wieder in die falsche Richtung. Im Grunde habe ich
die ganze Zeit erwartet Lucas Geheimnis zu erfahren, dass das der Hauptstrang
ist (zb. wie Bianca die ganze Zeit nachforscht, um es zu lüften) im Buch ist.
Stattdessen kommt es am Ende einfach ans Licht.
Außerdem
hätte ich mir eine mehr Charaktertiefe gewünscht. Einige sind ganz gut
geworden, andere stattdessen sind sehr verschwommen geblieben. Zu jedem kann
ich eins, zwei Charaktereigenschaften angeben und das war es. Ein Punkt der
vielleicht in den Folgebänden besser wird. Von diesen verspreche ich mir auch
eindeutig mehr, auch wenn nicht sicher ist, ob ich sie lese, obwohl ich das
Ende wirklich gut fand und dort mal ein bisschen Aktion reinkam.
Im allen hat
mich der erste Teil von „Evernight“ nicht vom Hocker gerissen. In der Mitte kam
die Story nicht wirklich in Schwung. Empfehlen oder Abraten? Bei dem Buch muss
sich wohl jeder eine eigene Meinung bilden. Es war zwar keine Zeitverschwendung
und ich musste mich nicht durch quälen, doch nochmal lesen würde ich das Buch
nicht.
Toller Eintrag =) Ich hab schon überlegt Evernight zu lesen aber leider klingt es wie die restlichen 500 Fantasy Bücher die zurzeit auf dem Markt sind. Schade Schade.
AntwortenLöschenDa muss ich dir vollkommen recht geben, die Klappentexte bei den meisten Büchern sind totaler Müll. Entweder sie geben die Geschichte vollkommen verzerrt wieder oder klingen alle gleich und total langweilig.